Hannover Messe 2024: SmartLivingNEXT als Treiber der All Electric Society vorgestellt.

Zu Beginn seines Vortrags „Forschung für die All Electric Society“ (AES) erläuterte Schäfer die Vision der AES: ein technologischer, gesellschaftlicher und politischer Wandel zu einer elektrifizierten, digitalisierten und nachhaltigen Zukunft. In diesem Kontext stellte er zunächst folgende Fragen: Wie gelingt erfolgreiche Innovationsarbeit? Welche Beiträge kann Forschung dabei leisten? Und woran lässt sich deren Erfolg ausmachen? Neue technologisch und wirtschaftlich attraktive Impulse müssten vor allem in forschungsintensiven Bereichen wie beispielsweise Digitalisierung, Automatisierung und intelligenter Vernetzung gesetzt werden, so Schäfer. Für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie seien insbesondere digitale Ökosysteme, multilaterales Datenteilen und herstellerübergreifende Interoperabilität der eingesetzten Lösungen wichtige Erfolgsfaktoren. Zwar gebe es bei diesen Themen – nicht zuletzt bei kleineren und mittleren Unternehmen – derzeit noch großen Handlungsbedarf und viele Berührungsängste. Die gute Nachricht sei aber: Aktuelle Innovationspartnerschaften und Forschungsprojekte leisteten schon jetzt wichtige Orientierungshilfe und wegweisende Beiträge.

Auf der Bühne der AES-Arena lieferte Schäfer konkrete Beispiele für Projekte und Netzwerke mit Beteiligung der Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI, die an der Verwirklichung der Vision der All Electric Society arbeiten: Neben SmartLivingNEXT waren dies die Smart-Living-Communitys ForeSight und SECAI sowie die Industrie-4.0-Communitys Antrieb 4.0 und Manufacturing-X.

SmartLivingNEXT: Wegweisende Verbundforschung in der Domäne Smart Living

Die Vorreiterrolle von SmartLivingNEXT in der Domäne Smart Living erläuterte Schäfer damit, dass hier das erste herstellerübergreifende, souveräne und vertrauenswürdige Ökosystem für digitale Smart-Living-Services entwickelt werde. Dieses sei dringend erforderlich, um einen sicheren Zugangspunkt zu allen relevanten Daten in Wohnungen oder wohnähnlichen Gebäuden zu schaffen. So könnten zukünftig in zentralen Handlungsfeldern im Gebäudebereich – etwa Energieeffizienz, Assistenz, Gebäudesicherheit und -maintenance – skalierbare Lösungen angeboten werden, von denen nicht nur Hersteller und Betreiber, sondern auch Vermietende und Mietende profitierten. Auch der Beitrag des vom BMWK geförderten Technologieprogramms für Energiedatentransparenz und KI im Gebäude sei schon jetzt erkennbar. So seien beispielsweise bereits in einer frühen Projektphase wichtige Meilensteine des im SmartLivingNEXT-Leitprojekt angesiedelten Use Cases „Energieeffizienz“ erreicht worden, darunter die erfolgreiche Implementierung des SmartLivingNEXT Dataspace und die Echtzeitverwendung von Energiedaten.

Der Vortrag auf der Hannover Messe bot einen mit vielen Beispielen unterlegten Einblick in aktuelle Trends und Entwicklungen rund um die digitale Transformation. Vor allem aber war er ein Plädoyer für Innovationspartnerschaften und gemeinsame Forschung als starke Basis für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz in Industrie und Gesellschaft.