Technologischer Durchbruch: SmartLivingNEXT entwickelt zwei neue Pilotlösungen für souveränen Datenaustausch. 

14. Oktober 2025

Lesedauer:

5 Minuten

Am Ende des dritten Quartals 2025 gelingt dem Forschungsprojekt der technologische Durchbruch: Konsortialpartner Materna präsentiert auf Basis des technischen Dataspace Blueprints eine 360°-Sicht auf das SmartLivingNEXT-Ökosystem. Dadurch werden das Onboarding, der Datenkatalog und der souveräne Datenaustausch erlebbar.

SmartLivingNEXT Quartalbericht Bild Q4-2023

Eine zentrale Rolle spielte im dritten Quartal die Entwicklung zwei neuer Pilotlösungen durch den Konsortialpartner Materna: das Datenraumportal (DRP) und der Katalog-Demonstrator des Energieeffizienzdatenportals (EEDP). Beim Datenraumportal stehen Funktionen wie das Onboarding neuer Teilnehmer, die Einrichtung von Datenangeboten sowie die Verwaltung von Policys und Contracts im Fokus. Durch das DRP wird die Administration wesentlich erleichtert und Fehlbedienungen minimiert. So führt es die nutzende Organisation mit Hilfe von Formularen durch die implementierten Workflows und unterstützt mit erläuternden Hilfetexten das Durchlaufen dieser Workflows. Das DRP bildet innerhalb des SmartlivingNEXT-Ökosystems eine Benutzungsschnittstelle zur Administration sowohl der eigenen Organisation (z.B. Firma, Verein) als auch der von dieser Organisation angebotenen Daten und Services. Es ist Teil des SmartLivingNEXT-Blueprints und steht damit allen teilnehmenden Organisationen zur Verfügung.  

Der EEDP-Katalog-Demonstrator verdeutlicht, wie Daten aus unterschiedlichen Quellen gebündelt und strukturiert zur Verfügung gestellt werden können. Anhand des Demonstrators lässt sich erklären, wie die Daten aus dem SmartLivingNEXT Dataspace mit Daten von öffentlichen Stellen in tragfähige Anwendungsfälle überführt werden können. In der ersten Entwicklungsphase integriert der Katalog offene Datenquellen. Mit dem Katalog-Demonstrator wird die Katalogisierung von Metadaten aus zunächst öffentlichen Datenquellen exemplarisch und visuell gezeigt. Dies ist eine zentrale Komponente im Datenökosystem.  

Beide Prototypen ergänzen sich in ihrer Funktionalität und können parallel weiterentwickelt werden. Ihre Kombination ermöglicht eine umfassende Demonstration der technischen und fachlichen Möglichkeiten. Perspektivisch ist denkbar, dass beide Systeme in eine gemeinsame Lösung überführt werden.  

KI im Alltag: Sprachmodelle im Test 

Im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) und Semantik hat das SmartLivingNEXT Leitprojekt durch das DFKI untersucht, wie sich große Sprachmodelle (LLMs) in das SynTiSeD-Framework einbinden lassen. Ziel ist es, Alltagsmuster in Haushalten besser zu verstehen. Erste Tests mit Beispieldaten zeigen: Die Modelle erkennen typische Tagesabläufe erstaunlich gut und liefern sehr gute Ergebnisse, ohne dass dafür viele Eingabedaten nötig sind. Diese Arbeiten werden nun weitergeführt. 

Neben Sprachmodellen wurden auch andere KI-Verfahren eingebunden. So können Modelle künftig automatisch nachtrainiert werden, wenn sich die Datenlage ändert. Prognosen, etwa zum Stromverbrauch oder zur Solarstromerzeugung, lassen sich dadurch genauer berechnen und für Planungen nutzen. Auch die technische Basis entwickelt sich weiter: Das System wurde optimiert, damit KI-Modelle zuverlässig bereitgestellt werden können. Besonders im Blick ist die Plattform ClearML, die den gesamten Prozess von Training bis Einsatz abdeckt. Damit könnten KI-Modelle künftig auch direkt auf kleinen Geräten im Haushalt laufen. 

Parallel wird daran gearbeitet, Dienste wie intelligente Assistenten oder Suchfunktionen über den Datenraum nutzbar zu machen. So wächst Schritt für Schritt ein Ökosystem, in dem KI-gestützte Anwendungen den Alltag im Smart Living einfacher und effizienter machen können. 

Transparenz beim Energieverbrauch 

Im Bereich Energie-Wärme, Warmwasser und Elektrizität hat das SmartLivingNEXT Leitprojekt durch die Stadtwerke Saarbrücken die SmartLivingNEXT-App zu einem wichtigen Werkzeug für Transparenz im Energieverbrauch weiter vorangetrieben. Neu ist die Visualisierung des Wärmeverbrauchs: Nutzerinnen und Nutzer können künftig zwischen verschiedenen Messstellen wechseln und ihren Verbrauch noch genauer im Blick behalten. Auch erste Konzepte für ein verständliches Onboarding und ein nutzerfreundliches Einwilligungsmanagement wurden erarbeitet. Neben der Darstellung des aktuellen Verbrauchs zeigt die App nun auch Prognosen an. Vertrags- und Zählerdaten lassen sich verwalten, und für iOS und Android wurden erste Testversionen bereitgestellt. Gleichzeitig laufen im Hintergrund Arbeiten an neuen Services, etwa zur Analyse des Standby-Verbrauchs oder für unterjährige Verbrauchsinformationen. 

SmartLivingNEXT Community wächst stetig 

Im SmartLivingNEXT Leitprojekt wurden im dritten Quartal 2025 vier neue assoziierte Partner aufgenommen: AUTERAS, Carechamp GmbH (Linz/ Österreich), Element Materials Technology Straubing GmbH und die Wirtschaftsinitiative Smart Living e.V. (WISL). Damit besteht das Leitprojekt derzeit aus acht Konsortial- und 49 assoziierten Partnern.

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Redaktion:

Ilka

 Klein

Kategorie:

Leitprojekt

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