SmartLivingNEXT Onboarding: Erfahrungsbericht der wowiconsult GmbH

4. Dezember 2024

Lesedauer:

5 Minuten

Der Einstieg in ein komplexes Datenökosystem kann herausfordernd sein. Mit einem klar definierten und standardisierten Onboarding-Prozess senkt das vom BMWK geförderte Forschungsprojekt SmartLivingNEXT die Hürden für Organisationen, Unternehmen und Partner, die Teil des KI-gestützten Ökosystems werden wollen. In unserer Serie zeigen wir, wie der standardisierte Onboarding-Prozess abläuft und welche Vorteile er für die Teilnehmer mit sich bringt – inklusive Erfahrungsberichten.

SmartLivingNEXT Leitprojekt Beitrag

Teil 2 – Die wowiconsult GmbH ist im SmartLivingNEXT Leitprojekt für die Umsetzung des dort angesiedelten Energieeffizienz Use Case mit verantwortlich. Auf Basis des standardisierten Onboardings konnte der Konsortialpartner wichtige Wohngebäude- und Energiedaten an den SmartLivingNEXT Dataspace mit geringem Zeit- und Ressourcenaufwand anschließen. Der „return on invest“: Das Unternehmen hat nun Zugang zu anderen Wohngebäudedaten und kann damit ein verbessertes Daten-Service-Angebot für seine Kunden bereitstellen. 

Der Personaleinsatz für den standardisierten technischen SmartLivingNEXT Onboarding-Prozess war insgesamt sehr überschaubar. Es konnten die wesentlichen Schritte innerhalb weniger Tage durchlaufen werden. Die größeren Aufwände entstanden für die wowiconsult als KMU im Rahmen von internen Vorarbeiten, welche aufgrund der individuellen Datenverarbeitungsstrategie erforderlich waren. Grundsätzlich können die Aufwände für die technischen Vorarbeiten je nach Anwendungsfall und individueller Ausgangssituation eines Unternehmens variieren. Wichtige Vorarbeiten der wowiconsult beinhalteten den Aufbau eines Daten-Exchange-Hubs, um die Daten aus den unternehmensspezifischen Legacy-Systemen sammeln und in eine für den Smart-Living-Markt einheitliche und verwertbare Datenstruktur bringen zu können. Mithilfe des entwickelten Daten-Exchange-Hubs können nun energetisch relevante Gebäudedaten mit Meta-Informationen angereichert und einer automatisierten Qualitätssicherung unterzogen werden. Somit wird sichergestellt, dass keine unstrukturierten und unplausiblen Datensätze in den Datenraum gelangen und dort fehlerhaft verarbeitet werden. 

„Im weiteren Verlauf des Prozesses wurde ein Helmchart zur Installation des EDC-Connectors implementiert und die Endpunkte des EDC-Connectors über Ingress konfiguriert, um externen Zugriff zu ermöglichen. Zur vereinfachten Verwaltung wurde zusätzlich eine Benutzeroberfläche (EDC UI) entwickelt und intern bereitgestellt. Zwar setzt der Prozess ein technisches Grundverständnis voraus. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Dokumentation wird es zukünftig allerdings weniger IT-Kenntnisse brauchen“, kommentiert Samuel Hübner, führender Entwickler des Projekts. 

Um die technischen Voraussetzungen für die Anbindung an den Datenraum zu schaffen, musste das Unternehmen eine technische Infrastruktur in einer Cloud-Computing-Umgebung einrichten. Dies umfasste die Bereitstellung eines VPNs, das Einrichten eines Kubernetes-Clusters und die Anbindung an die bestehenden Legacy-Systeme. Hierbei wurde der mevivo®-Server, ein internes ERP-System zur Verwaltung von technischen Gebäudedaten, im Kubernetes-Cluster gehostet und mit Musterdaten befüllt, um die Funktionsfähigkeit zu testen.

Nach dem Onboarding: Mehrwert und neue Möglichkeiten für wowiconsult 

Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Onboarding kann die wowiconsult GmbH als Daten-Halter für technische Gebäudedaten diese nun mit Einwilligung der Daten-Eigentümer in Form von „Assets“ in den Datenraum einbringen. Service-Anbieter erhalten damit die Möglichkeit, IT-Dienste auf Basis dieser Daten anzubieten. Tobias Hensel, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung: „Die durch uns erzielte Datenanbindung an einen intelligenten Datenraum ist für Wohnungsunternehmen, welche unsere Softwareprodukte verwenden, besonders attraktiv, da eine verbesserte Nutzbarkeit der eigenen Datenbestände erreicht werden kann.” 

Darüber hinaus kann wowiconsult nun auch die Datenangebote und Nutzungsbedingungen anderer Datenraum-Stakeholder einsehen und diese gemäß den festgelegten Bestimmungen verarbeiten. Hensel: „Wir planen auf dieser Basis in Zukunft eigene Daten-Service-Angebote entsprechend unseres Unternehmensprofils als Dienstleister und Energieberater für Anwendungsfälle im technischen Bestandsmanagement bereitzustellen. Dies beinhaltet Berechnungsdienste zur Entwicklung unterschiedlicher Investitionsszenarien für kleine und große Gebäudebestände. Hierbei können beispielsweise Gebäudeinformationen über den SmartLivingNEXT Datenraum an den Daten-Exchange-Hub der wowiconsult übermittelt werden, sodass der Berechnungsdienst mögliche Energie- und Emissionsreduktionen durch Bauteilsanierungen technisch und wirtschaftlich darstellen kann.” 

Nächste Schritte: Skalierung und Erweiterung des Datenangebots 

Die Anbindung an den SmartLivingNEXT Dataspace stellt einen ersten Meilenstein dar, mit dem die technischen Grundlagen für den souveränen Datenaustausch und potenzielle Asset-Angebote geschaffen wurden. In den nächsten Phasen wird wowiconsult von den initialen Musterdatensätzen zu realen Gebäudedaten übergehen, um das Datenangebot sukzessive zu erweitern und die Nutzungsmöglichkeiten weiter auszubauen. Darüber hinaus sollen in Zukunft auch „Building-Information-Modeling (BIM)“-Datensätze eingebunden werden. Diese stammen aus der hauseigenen Dienstleistung von wowiconsult: dem Erfassen und Modellieren von 3D-Gebäudevisualisierungen mithilfe von Drohnen- und 3D-Laserscanning. Ein wichtiges Ziel ist es, die eingebundenen Assets zu skalieren und erste Service-Angebote, wie zum Beispiel Wärmeverbrauchsprognosen, in den Datenraum zu integrieren. 

Redaktion:

Ilka

 Klein

Kategorie:

Leitprojekt

SmartLivingNEXT

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