Akzeptanzstudie zur Datenweitergabe in KI-gestützten Gesundheitsdiensten veröffentlicht 

20. Januar 2025

Lesedauer:

3 Minuten

Im Rahmen von SmartLivingNEXT wurde eine Akzeptanzstudie durchgeführt. Sie untersucht, wie Unsicherheiten in Bezug auf den Datenschutz und das Konzept der „KI-Reziprozität“ die Entscheidung von Nutzerinnen und Nutzern beeinflussen, ihre Daten mit KI-gestützten Gesundheitsdiensten zu teilen. Das Ergebnis: transparente Kommunikation und das Betonen kollektiver Vorteile können die Bereitschaft der Nutzerinnen und Nutzer zur Datenweitergabe erhöhen.

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Mit Hilfe eines Experiments zeigte ein Forschungsteam der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Konsortialpartner im SmartLivingNEXT Leitprojekt, dass erhöhte Transparenz über die Datennutzung Unsicherheiten reduziert und die Bereitschaft zur Datenweitergabe steigert, während Datenschutzunsicherheit diese Bereitschaft deutlich senkt. Die Forschenden verwenden dafür den Begriff der sogenannten „KI-Reziprozität“. Er beschreibt den Nutzen, den man durch das Teilen von Daten nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere erzielen kann, da die Qualität der Dienste für alle Nutzenden verbessert wird. So kann sich KI-Reziprozität beispielsweise positiv auf die Datenweitergabe auswirken. Der soziale Abstand, also wie nah oder ähnlich sich Nutzerinnen und Nutzer anderen fühlen, hatte hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die wahrgenommene Relevanz der KI-Reziprozität. Die Studie liefert wichtige Hinweise darauf, wie Vertrauen und Kooperationsbereitschaft in datenbasierten Anwendungen gefördert werden können und verdeutlicht, dass Menschen Daten nicht nur aus egoistischen Gründen teilen, sondern auch aus einem Wunsch heraus, anderen zu helfen. 

Akzeptanzstudie mit 240 Teilnehmenden 

Die Ergebnisse basieren auf einem Online-Experiment, das in einem 2×2-faktoriellen Design durchgeführt wurde. Die 240 Teilnehmenden wurden zufällig einer von vier Gruppen zugeordnet, die sich in den Dimensionen „Datentransparenz“ (hoch versus niedrig) und „sozialer Abstand“ (nahe versus fern) unterschieden. Sie wurden vor die Entscheidung gestellt, ob sie verschiedene Arten sensibler Daten, wie Gesundheits- und Bewegungsdaten, mit einem hypothetischen KI-gestützten Gesundheitsdienst teilen würden. Zusätzlich wurden Fragebögen eingesetzt, um die Wahrnehmung von Transparenz, Datenschutzunsicherheit und den Nutzen von KI-Reziprozität zu messen. Die Analyse der Ergebnisse erfolgte mit Strukturgleichungsmodellen (SEM), die kausale Zusammenhänge zwischen den untersuchten Variablen identifizierten und die zentralen Hypothesen testeten. 

Professor Johann Kranz, Professor für digitale Services und Nachhaltigkeit an der LMU: „Die Ergebnisse legen nahe, dass Unternehmen im Gesundheitsbereich durch transparente Kommunikation und das Betonen kollektiver Vorteile die Bereitschaft der Nutzerinnen und Nutzer zur Datenweitergabe erhöhen können. Datenschutzunsicherheit bleibt jedoch ein bedeutendes Hindernis, das durch klare und verständliche Informationen über Datennutzung und Schutz adressiert werden sollte. Insgesamt liefert die Studie wertvolle Einblicke in die Balance zwischen Datenschutz und den potenziellen Vorteilen der Datenweitergabe in einem kommerziellen Kontext.“  

Forscherteam erhält „Best Paper First Runner-Up“-Award 

Zudem erhielt das Forschungsteam der LMU, bestehend aus Professor Johann Kranz und den Co-Autoren Alexander Zieglmeier und Tawfiq Alashoor, auf der International Conference on Information Systems (ICIS) dafür den „Best Paper First Runner-Up Award“. Die ICIS fand vom 15. bis 18. Dezember 2024 im Marriott Marquis Queen’s Park in Bangkok, Thailand, statt. 

Redaktion:

Ilka

 Klein

Kategorie:

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SmartLivingNEXT

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