„Zukünftig wird KI in der Gebäudetechnik eine Schlüsseltechnologie sein, um komplexe Systeme autonom und effizient zu steuern.“ 

2. Oktober 2024

Lesedauer:

4 Minuten

Seit über 65 Jahren entwickelt Hager mit derzeit 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachhaltige Produkte und Lösungen für die Gebäudesystemtechnik. Wir sprechen mit Johannes Hauck, Corporate Affairs Director, über Digitalisierung im Smart-Living-Sektor und die Motivation der Mitwirkung in SmartLivingNEXT.

Johannes Hauck, Corporate Affairs Director, Hager

Herr Hauck, wie schon bei ForeSight ist Ihr Unternehmen nun auch assoziierter Partner bei SmartLivingNEXT. Bei beiden Projekten geht es um die Zukunft des Wohnens. Was bedeutet diese Zukunft für Ihr Unternehmen und wie stellen Sie sich zukünftiges Wohnen in Deutschland vor? 

Zukünftiges Wohnen wird stärker als bisher auf einer Digitalisierung basieren, die unterschiedliche Anwendungen miteinander verzahnt. So werden für eine optimale Heizungssteuerung nicht nur Daten der intelligenten Thermostate benötigt, sondern auch Informationen zu einzelnen Anwesenden im Gebäude und deren Bedarfe. Auch werden zukünftig gebäudeinterne Anwendungen stärker auf gebäudeexterne Informationen zurückgreifen, wie beispielsweise der automatischen Verschiebung der Weckzeit, wenn sich Reisezeiten am Morgen verschieben.  

Wo sehen Sie Chancen und Möglichkeiten, um diese Ziele – vornehmlich in der Digitalisierung von Gebäuden – in Deutschland zu realisieren? 

Mit der immer weiteren Diffusion von Smart-Living-Anwendungen wird der Bedarf der Bewohnerinnen und Bewohner nach immer weitergehenden Anwendungen steigen. Diesen Effekt kennen wir sehr gut aus der Smartphone Entwicklung. Ziel muss es sein hierfür Plattformen aufzubauen, die diesen Bedarfen gerecht werden.  

Das Förderprogramm SmartLivingNEXT hat sich zum Ziel gesetzt, neue Services für Gebäude künftig leichter zu etablieren. Welche digitalen Services halten Sie hier für besonders interessant?  

Im Rahmen des Förderprogramms SmartLivingNEXT sind besonders folgende digitale Services interessant: 

  1. Energie- und Ressourcenmanagement: KI-gestützte Systeme optimieren den Energieverbrauch und senken Kosten. 
  1. Sicherheitslösungen: Smarte Überwachungs- und Zugangssysteme bieten mehr Sicherheit und Kontrolle. 
  1. Vorausschauende Wartung: Predictive Maintenance reduziert Ausfallzeiten und Wartungskosten durch frühzeitige Fehlererkennung. 
  1. Smart Home Automation: Intelligente Steuerung von Beleuchtung, Heizung und Geräten für mehr Komfort. 
  1. Gesundheits- und Komfortfunktionen: Anpassung von Raumklima und Luftqualität für optimales Wohlbefinden.

Diese Services erhöhen Effizienz, Sicherheit und Lebensqualität in Gebäuden. 

Welche Rolle spielt für Sie Künstliche Intelligenz (KI) bei zukünftigen Lösungsangeboten der Gebäudetechnik? 

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer größere Rolle in der Gebäudetechnik und wird in Zukunft entscheidend dazu beitragen, effizientere, nachhaltigere und intelligentere Lösungen zu entwickeln. Durch den Einsatz von KI können Gebäude automatisiert verwaltet und optimiert werden, sei es in Bezug auf Energieverbrauch, Klimatisierung, Sicherheit oder Wartung. KI-basierte Systeme lernen kontinuierlich aus Daten und können Prognosen erstellen, um vorausschauende Wartung zu ermöglichen und Betriebskosten zu senken. Zudem kann KI dabei helfen, die Nutzererfahrung in Gebäuden zu verbessern, indem sie beispielsweise Beleuchtung, Temperatur und Belüftung individuell anpasst. Zukünftig wird KI in der Gebäudetechnik eine Schlüsseltechnologie sein, um komplexe Systeme autonom und effizient zu steuern. Dies wird sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten, indem Ressourcen geschont und Betriebskosten gesenkt werden. 

Herr Hauck, wir danken Ihnen für das Gespräch! 

Artikel im Audio-Format:

Redaktion:

Ilka

 Klein

Kategorie:

Leitprojekt

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