DigiKon Süd: SmartLivingNEXT präsentiert universelles Datenökosystem für die Wohnungswirtschaft
16. April 2025
Lesedauer:
5 Minuten
Auf der DigiKon Süd traf sich die Wohnungswirtschaft, um sich über Megatrends, innovative Technologien, neue Geschäftsmodelle und die Herausforderungen der digitalen Transformation in der Branche auszutauschen. Die Veranstaltung fand vom 31. März bis 1. April 2025 in der BigBox in Kempten statt. SmartLivingNEXT präsentierte das dezentrale Datenökosystem und die damit verbundenen Potenziale intelligenter Smart-Living-Services für die Wohnungswirtschaft.

„Digitalisierung praxisnah“ – so lautete das Motto der diesjährigen Veranstaltung für die Wohnungswirtschaft in Süddeutschland. Wohnungsunternehmen kamen hier miteinander ins Gespräch und tauschten sich praxisnah zu ihren Projekten aus. Besonders im Fokus: Künstliche Intelligenz (KI) und nachhaltige Lösungen für die Klimawende, Einsatzmöglichkeiten von Chatbots in der Wohnungswirtschaft und erfolgreiche Digitalisierungsprojekte und Kooperationsmodelle. Erstmalig mit dabei: SmartLivingNEXT.
Wohnungswirtschaft mit immensem Potenzial, Daten nutzbar zu machen
Vor interessiertem Fachpublikum präsentierte Birgid Eberhardt, Bereichsleiterin Forschung & Entwicklung in der GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH und Konsortialpartnerin bei SmartLivingNEXT, das Forschungsprojekt und das damit verbundene Innovationspotenzial für die Wohnungswirtschaft. Eberhardt verdeutlichte, dass die Wohnungswirtschaft bereits immense Datenbestände erzeuge und damit arbeite, deren systematische Nutzung jedoch häufig an deren Verteilung auf unterschiedliche Systeme und deren mangelnder Vernetzung scheitere. Insbesondere führe dies zu redundanten, nicht synchronisierten Extrakten von Daten, deren Aktualität nicht gegeben sei. Hier setze SmartLivingNEXT an, indem es ein KI-gestütztes, universelles und souveränes Datenökosystem schaffe, das einen sicheren Datenaustausch ermögliche.
Aggregierte Daten aus unterschiedlichen Quellen nützen Wohnungsunternehmen bei der Erfüllung der Anforderungen für mehr Energieeffizienz und Klimaneutralität
Mit SmartLivingNEXT werde ein einheitlicher nationaler und sogar europäischer Zugangspunkt für Daten und Anwendungen geschaffen, der dazu beitrage, die Energieeffizienz im Bereich Wohnen zu steigern. Vor allem werde die Nutzung hersteller- und systemübergreifender Daten und damit die Gestaltung neuer Lösungen möglich. „Wir sind als Wohnungswirtschaft nicht nur Datenkonsumenten, sondern auch wertvolle Datenlieferanten. Unsere Gebäude sind Groß-Abnehmer und Produzenten von Energie. Informationen über diese können für Energieversorger und Kommunen wertvoll sein. Die gewonnenen und aggregierten Daten nützen damit sowohl uns als Wohnungsunternehmen als auch Energieversorgern und Kommunen bei Investitionsentscheidungen. Aus ihnen lassen sich Prognosen für die Wärme- und Energiewende erstellen und damit Planungsprozesse für alle Beteiligten unterstützen“, kommentierte Eberhardt.
Best Practice: Energieeffizienzdatenportal schafft digitale Schnittstellen zwischen Kommunen, Energieversorgern und der Wohnungswirtschaft
Ein Beispiel für die praktische Umsetzung innerhalb des SmartLivingNEXT-Dataspaces sei das Energieeffizienzdatenportal zur übergreifenden Energieeffizienz- und Wärmeplanung, welches derzeit vom Konsortialpartner Materna entwickelt werde. Über das Portal können erstmals reale Verbrauchsdaten mit Daten zur Gebäudesubstanz und Daten von Versorgern und Kommunen in einem Datenraum zusammengeführt und ausgewertet werden. Diese dienen der Planung aller Beteiligten, z. B. bzgl. der Energie- und Wärmeplanung oder der Sicherstellung der Netzinfrastruktur und -stabilität.
Der anschließende, angeregte Dialog wurde durch Hans Maier, Direktor beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen e. V., moderiert. Gesprächspartner dabei waren Birgid Eberhardt und Martin Schneider, Geschäftsstellenleiter Ost- und Nordbayern, Arbeitskreise Informationsmanagement und Digitalisiertes Bauen der BAUINDUSTRIE. Auch dieser betonte die Notwendigkeit der konsequenten Digitalisierung. Es gebe nicht zu wenige Daten, sondern zu viele – allerdings vor allem redundante an unterschiedlichen Stellen. Die Bauwirtschaft müsse sich dringend digital aufstellen, um Kosten zu reduzieren und Themen der Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit, Kreislaufwirtschaft, des Fachkräftemangel zu lösen. Eine konsequente Digitalisierung aller Prozesse sei unerlässlich, um Produktivität zu steigern.
Eberhardt abschließend: „Die Digitalisierung der Wohnungswirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern eine notwendige Voraussetzung, um die Herausforderungen der Energiewende, des Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz erfolgreich zu meistern.“
Insgesamt bot das Event Wohnungsunternehmen aus Bayern und Baden-Württemberg eine geeignete Plattform, um Best Practices auszutauschen, innovative Lösungsansätze zu diskutieren und Impulse für die weitere digitale Transformation der Branche zu erhalten. Die DigiKon Süd wird seit 2020 jährlich gemeinsam vom Verband bayerischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen (VdW Bayern) und dem Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen (vbw) organisiert.
Redaktion:
Ilka
Klein
Kategorie:
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