Wohnen der Zukunft: SmartLivingNEXT präsentierte universelles Datenökosystem beim Digital Building Summit 

12. November 2025

Lesedauer:

6 Minuten

Fachkräftemangel, Energiewende, steigende Regulierung – die Wohnungswirtschaft steht derzeit vor enormen Herausforderungen. Wie lassen sich Baukosten senken, die Energieeffizienz steigern und smarte Technologien erfolgreich implementieren? SmartLivingNEXT präsentierte beim diesjährigen Digital Building Summit das dezentrale Datenökosystem und die damit verbundenen Potenziale intelligenter Smart-Living-Services.

Wohnen der Zukunft: SmartLivingNEXT präsentierte universelles Datenökosystem beim Digital Building Summit

Unter dem Motto „Zukunft Wohnungswirtschaft: Praxislösungen für drängende Herausforderungen“ kamen am 6. und 7. November 2025 Hersteller, Planer und Betreiber der Gebäudetechnik sowie führende Experten aus Wohnungswirtschaft und kommunalen Einrichtungen im Maschinenraum Berlin zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen und Lösungen für die Zukunft des Bauens und der Immobilienwirtschaft auszutauschen.

Vor interessiertem Fachpublikum präsentierte Michael Schidlack, Forschungsvereinigung Elektrotechnik (FE) beim ZVEI e. V. und Konsortialleiter im SmartLivingNEXT Leitprojekt, am zweiten Veranstaltungstag das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) mit 25 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt. In seinem Vortrag gab er den Teilnehmenden einen praxisnahen Einblick in die Zukunft smarter, nachhaltiger und sicherer Gebäude. So ergänze SmartLivingNEXT bereits bestehende Systeme der Gebäudetechnik mit einer darüberliegenden innovativen, semantischen Dateninfrastruktur, die es ermögliche, Daten aus verschiedenen Gebäuden auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu verknüpfen. Diese neue Dateninfrastruktur schaffe völlig neue, domänenübergreifende Services. SmartLivingNEXT fungiere dabei als Upgrade für bestehende Gebäude und treibe die digitale Transformation im Gebäudebestand weiter voran. Hier gehe es nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern bewährte Technologien und Lösungen miteinander zu verknüpfen, um ein effizientes und kostengünstiges KI-gestütztes Ökosystem für Wohn- und Lebensumgebungen zu schaffen. Das Forschungsprojekt ermögliche einfaches Nachrüsten im Bestand und trage damit zur Optimierung von Energiemonitoring, Verwaltungsprozessen und der KI-gestützten Wartung von Gebäuden bei. Skalierbare, offene und bezahlbare Lösungen seien hier der Schlüssel für die Schaffung von zukunftsfähigen Gebäuden.

Energieeffizienzdatenportal schafft digitale Schnittstellen zwischen Kommunen, Energieversorgern und der Wohnungswirtschaft
Ein Beispiel für die praktische Umsetzung innerhalb des SmartLivingNEXT-Dataspaces sei das Energieeffizienzdatenportal zur gebäudeübergreifenden Energieeffizienz- und Wärmeplanung, welches derzeit vom Konsortialpartner Materna entwickelt werde. Über das Portal würden erstmals reale Verbrauchsdaten mit Daten zur Gebäudesubstanz in einem Datenraum zusammengeführt, um insbesondere Maßnahmen im Rahmen der Wärmeplanung hinsichtlich tatsächlich zu erwartender Einsparpotentiale bewerten zu können. Hier könnten Vermieterinnen und Vermieter einen mehrjährigen kosten- und energieeffizienten Sanierungsplan für ihre Gebäude entwickeln. Über das Portal können diese auch Daten freigeben, die beispielsweise für kommunale Akteure in der Wärmeplanung hilfreich sind. Das SmartLivingNEXT-Ökosystem schaffe damit digitale Schnittstellen zwischen Kommunen, Energieversorgern und der Wohnungswirtschaft. 

Datenräume werden zur neuen Versorgungsstruktur”
Im Anschluss an seinen Vortrag nahm er an der Masterclass „Building of Future“ teil. Gemeinsam mit Professor Philipp W. Goltermann von Drees & Sommer diskutierte Schidlack die konkrete Umsetzung smarter Gebäude (Smart Living) und Städte (Smart Cities). Er hob hervor, dass zukunftsfähige Wohn- und Lebensumgebungen nur dann entstehen können, wenn die Daten aus verschiedenen Systemen miteinander verknüpft werden, und zwar in einem föderierten Datenraum, wie ihn SmartLivingNEXT derzeit entwickele. „Datenräume werden zur neuen Versorgungsstruktur“, erläuterte er und betonte, dass eine digitale Infrastruktur, die genauso selbstverständlich wie Strom und Wasser funktioniere, die Grundlage für die Entwicklung intelligenter Gebäude sei. Ein solcher Ansatz ermögliche eine höhere Datentransparenz und Gleichberechtigung aller Akteure, was die digitale Transformation im Bauwesen beschleunige. Dabei sei es entscheidend, offene, skalierbare und nutzerzentrierte Lösungen zu entwickeln, die leicht in Wohn- und Lebensumgebungen integrierbar seien. Die Zukunft der Gebäude könne nur durch Lösungen entstehen, die in jedem Gebäude nutzbar seien und auf bewährte Technologien setzen würden. SmartLivingNEXT sei die Grundlage für zukünftige Smart Cities, in denen Gebäude, Energie, Mobilität und Infrastruktur digital zusammenwachsen. 

„Der größte Teil des Wohnraums ist bereits gebaut. Die digitale Transformation muss daher bei Bestandsgebäuden ansetzen, mit nachrüstbaren Schnittstellen und modularen Konzepten.“ Dabei seien wirtschaftliche Lösungen gefragt, die bestehende Gebäude fit für die digitale Zukunft machen. Abschließend betonte er die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Effizienz von smarten Wohnlösungen. KI werde die Gebäude der Zukunft nicht nur energieeffizienter machen, sondern auch für eine nachhaltige und komfortable Nutzung sorgen, indem sie das Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner und die Bedürfnisse von Gebäudetechnologien miteinander in Einklang bringe. Das softwaredefinierte Haus werde die Planung und den Betrieb von Gebäuden verändern. Diese Veränderung hin zu einer softwarebasierten Steuerung der Gebäudefunktionen werde die Flexibilität und Skalierbarkeit von Gebäudetechnologien erheblich steigern und die Grundlage für die Smart City der Zukunft schaffen. 

Der Digital Building Summit 2025, organisiert von wibutler und Advyce & Company, war für alle Teilnehmenden ein voller Erfolg und trug dazu bei, die digitale Transformation im Bauwesen weiter voranzutreiben. Die Diskussionen und Beiträge zeigten deutlich, dass die Schaffung smarter Gebäude nicht nur von innovativen Technologien abhängt, sondern auch von einer engen Verzahnung und einem offenen Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren der Branche. 

Artikel im Audio-Format:

Redaktion:

Ilka

 Klein

Kategorie:

Leitprojekt

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