Welchen Geschäftswert Daten haben: Studie lotet Möglichkeiten zukünftiger Geschäftsmodelle für Datenökosysteme aus. 

23. Juli 2025

Lesedauer:

3 Minuten

SmartLivingNEXT, Catena-X und der Mobility Data Space (MDS) gehören zu den ersten Datenökosystemen, die auf der Gaia-X-Initiative basieren. Eine vom Konsortialpartner LMU München durchgeführte Studie identifiziert geeignete Geschäftsmodelle für diese Datenökosysteme.

SmartLivingNEXT Leitprojekt Beitrag

Die Shared Data Economy revolutioniert alle Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft. Die Art und Weise, wie Unternehmen aus Daten Wert generieren, kann unterschiedlich gestaltet sein. Hier lassen sich zwei grundlegende Geschäftslogiken unterscheiden: 

  1. Das Tauschhandel-Modell (Catena-X):  

Hier sind alle Teilnehmer sowohl Daten-Anbieter als auch Daten-Konsumenten. Daten werden gegenseitig ausgetauscht, ohne dass eine direkte monetäre Vergütung erfolgt. Die Wertschöpfung erfolgt durch den gemeinsamen Zugang zu relevanten Daten, die beispielsweise zur Prozessoptimierung oder Entscheidungsunterstützung genutzt werden können. Die Werterfassung findet dabei indirekt statt, etwa durch Kosteneinsparungen oder eine verbesserte Kundenorientierung. 

  1. Das Marktplatz-Modell (SmartLivingNEXT, MDS):  

In diesem Modell sind die Rollen klar getrennt: Daten-Anbieter stellen ihre Daten zur Verfügung, während Daten-Konsumenten diese für ihre Zwecke nutzen. Die Wertschöpfung basiert darauf, dass relevante Datenprodukte in einem Katalog gefunden und erworben werden können. Die Werterfassung erfolgt durch direkte monetäre Vergütung oder freiwillige Datenspenden. 

Gegenüberstellung von Tauschhandel-Modell und Marktplatz-Modell.
Gegenüberstellung von Tauschhandel-Modell und Marktplatz-Modell.

Während das Tauschhandel-Modell durch seine Reziprozität besticht, ermöglicht der Marktplatz eine direkte Monetarisierung von Daten. Jana Ammann von der LMU München konkretisiert die Herausforderung: „Die zentrale Aufgabenstellung bleibt die faire Wertverteilung sowie die Erfassung immaterieller Werte wie Reputation oder Innovationsfähigkeit. Die Monetarisierung von Daten kann einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung in dezentralen Datenökosystemen leisten. Besonders die direkte Monetarisierung ermöglicht eine klare Quantifizierung des wirtschaftlichen Nutzens, etwa durch Kosteneinsparungen oder eine gestärkte Marktposition der beteiligten Unternehmen. Gleichzeitig sollten auch indirekte Formen der Werterfassung wie Prozessoptimierungen oder eine verbesserte Kundenorientierung nicht unterschätzt werden. Zwar sind diese Nutzen schwerer messbar, können aber ebenso entscheidend zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit beitragen.“ 

Wie die Geschäftslogiken in SmartLivingNEXT konkret aussehen, daran arbeiten die teilnehmenden Konsortialpartner LMU München, Materna und Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI e.V. gerade. Das Herausarbeiten der Geschäftsmodelltypen in Catena-X und dem Mobility Data Space durch die Studie geben hier wertvolle Anhaltspunkte. Langfristig kann SmartLivingNEXT damit als Blaupause für eine ausgewogene, nachhaltige Datenökonomie dienen. 

Redaktion:

Maximilian

 Metzner

Kategorie:

SmartLivingNEXT

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